Vom Meisterturner zum Erfolgstrainer

VALERI BELENKI
DEN ERFOLG GEPACHTET

Als Turner hat Valeri Belenki alles erreicht. Olympiasieger ist er 1992 in Barcelona mit der Mannschaft der GUS geworden. Weltmeister ebenso – 1989 in Stuttgart mit der Riege der Sowjetunion, 1991 in Indianapolis unter der Flagge des Internationalen Turnerbundes FIG und 1997 in Lausanne dann für Deutschland. Vier Titel – je zwei mit dem Team und am Seitpferd. Dazu kommt noch die Bronzemedaille bei den Spielen 1992 im Mehrkampf. Eine stolze Bilanz.

Mittlerweile ist der 42-Jährige Trainer. Auch in dieser Funktion ist er ein Garant für Erfolge. Marcel Nguyen, den Belenki seit einigen Jahren im Kunst-Turn-Forum in Stuttgart betreut, wurde im Mai zum zweiten Mal Europameister am Barren. Und gehört im Turn-Team Deutschland zu den festen Größen. Mit zur Riege gehört auch Sebastian Krimmer. Der 22 Jahre alte Backnanger reifte bei Belenki zu einem außergewöhnlichen Pauschenpferd- und Barren-Spezialisten heran. „Die Tipps und Tricks, die mir Valeri mitgeben kann, sind unbezahlbar. Einen besseren Trainer hätte ich nicht bekommen können“,

sagt Krimmer. Der Trainer gibt das Lob zurück: „Ich weiß, er kann noch mehr drauflegen.“ Den „Belenki“ hat er immerhin schon im Programm.

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Belenki im Kunst-Turn-Forum. Anfängliche  Umstellungsschwierigkeiten verhehlt er nicht. „Es hat zwei Jahre gedauert, um als Trainer Fuß zu fassen“, sagt er, „ich habe erst kleinen Kindern das Turnen beigebracht.“ Dann arbeitete er sich langsam nach oben. Als seinen Durchbruch bezeichnet er die ersten Titel von Sebastian Krimmer als Deutscher Jugendmeister im Mehrkampf und Seitpferd 2006.

Dass Valeri Belenki, der seit November Vater ist, in Stuttgart heimisch geworden ist, ist kein Wunder. Seinen ersten Auslandsstart absolvierte der in Baku (Aserbaidschan) geborene Turner 1988 beim DTB-Pokal. „Stuttgart hat mich gleich fasziniert mit seinen Weinbergen und Wäldern ringsum. Bei der WM ist mein Entschluss gereift, in diese Stadt auszuwandern.“ 1994 erfolgte die Einbürgerung, nach dem wegen einer

gerissenen Bizepssehne zwei Tage vor der EM 2000 erzwungenen Karriereende folgte für den Sportlehrer die Anstellung als Landestrainer beim Schwäbischen Turnerbund.

Der sympathische und stets zu einem Scherz aufgelegte Belenki ist nicht nur Trainer am Kunst-Turn-Forum, sondern wegen seiner vielen Beziehungen im internationalen Turnen auch Turnier-direktor beim EnBW Turn-Weltcup/DTB-Pokal. Im Vorfeld der EnBW Turn-Weltmeisterschaften 2007 in Stuttgart war er neben Gymnastin Magdalena Brzeska und Ex-Reck-Weltmeister Eberhard Gienger einer von drei Botschaftern.

An die Geräte geht Valeri Belenki nur noch selten. Um fit zu bleiben, spielt er lieber Fußball. Mindestens einmal die Woche. Mangelnde technische Fähigkeiten gleicht der 1,63 Meter große Turner durch umso mehr Einsatz und Begeisterung aus.

 

 

Quelle: www.stb.de/aktuell/olympia-2012/valeri-belenki.html